Alon Levin, Amalia Pica, André Avelãs, Aurélien Froment, Becky Beasley, Dexter Sinister, Dora Garcia, Edward Underwood, Elizabeth Price, Emily Wardill, Falke Pisano, George Brecht, James Lee Byars, Julia Born & Alexandra Bachzetsis, Michael Portnoy, Paul Elliman, Stuart Bailey & Frances Stark, Sue Tompkins, Walead Beshty, Will Holder, Mandla Reuter

Word Event

Neu: Verlängert bis 5. Oktober 2008

Kann eine Geste ein Wort sein?

Word Event richtet den Blick auf eine ausgewählte Gruppe von Ausstellenden, die eine Tradition subversiver Methodologie in ihrer Praxis und Haltung fortführen.

Word Event ist eine mehrteilige, auf vielen Ebenen stattfindende Ausstellung zeitgenössischer Arbeiten, Events, Performances und Informances, Partituren, Drucksachen und Filme. George Brechts „Word Event” (1961), eine handgeschriebene Karte aus der Reihe der „Event Cards”, und James Lee Byars „The Golden Hole for Speech (The Perfect Whisper)” (1974/1981) als Ausgangspunkt nehmend, versucht die Ausstellung sich durch absichtliche Konfrontation und Synchronisation zu verlagern, um so als aktiver Dialog im Ausstellungsraum zu landen. Word Event zielt auf eine mögliche Rückkehr einer Fluxus-Sensibilität durch einen neuen, zeitgenössischen, sprichwörtlichen ‘linguistic turn’.

Künstler heute – oder genauer gesagt, ‘kulturelle Produzenten’ – reaktivieren eine auf der Sprache und besonders auf Erzählungen basierende Vorgehensweise. Diese sprachbedingte Wendung schafft Raum für Gespräche, balanciert die Produktionshierarchie zwischen Skizze, Gedanken und Produkt aus und nähert sich so der Oberfläche des metaphorischen Blattes als einer ‘Oberfläche des Austauschs’, „einem Ort der Verschiebung zwischen unterschiedlichen Medien, in dem, wie Rancière bemerkt, ‘Zeichen zu Formen und Formen zu Handlungen werden.’“ [1]

Die Arbeiten der Künstler in Word Event beinhalten eine aktive ‘Verlagerung’ (oder einen Austausch) zwischen Wort und Bild, Erzählung und Abbildung, die auf vielen Ebenen und in verschiedenen Formen stattfindet, von eher ephemeren bis zu konkreten: als Gerücht, Skript, Anweisung, Lesung, Poster, Objekt und Séance. Eine Skulptur wird zur Unterhaltung, eine Lesung zur Posterserie, der nichtsahnende Betrachter zur einer Geschichte; er erhält Anweisungen durch Fotografien und hört einer absichtlich gespiegelten Partitur zu, während er nach neuen Regeln spielt – unter den wachsamen Augen des Pik-Buben. Word Event ist die lustvolle Entführung des Raumes durch die Sprache, wo Installationen, Filme, die Bühne, das Buch und der Ton in einer konvergierten Anordnung existieren.

Kuratiert von Maxine Kopsa und Roos Gortzak

[1] Zitiert aus „The Space of Words“ Christophe Gallois, Metropolis M, Nr.2 2008, der wiederum Rancière zitiert: L`Espace des Mots, Musée des Beaux-Arts de Nantes, 2005, S. 13, übersetzt vom Christophe Gallois.

Online-Artikel und Video der Vernissage auf
Vernissage-TV Vernissage-TV

Während der Eröffnung am Samstag, 28. Juni 2008, fand eine Reihe von Performances statt:

19-21h Abstract gambling at the solid felt table with Dir. of Behavior, Michael Portnoy (Video der Performance auf Vernissage-TV)
19.30h Performance von André Avelãs (Video der Performance auf Vernissage-TV)
20h John Cage: Indeterminacy,* vorgetragen von Will Holder und begleitet von Falke Pisano’s A Sculpture Turning Into a Conversation

Die Ausstellung in der Kunsthalle Basel wurde grosszügig unterstützt von:
Annemarie Burckhardt