Bas Jan Ader

Fall

Die Kunsthalle Basel präsentiert die erste Retrospektive mit Arbeiten von Bas Jan Ader in der Schweiz, die alle wichtigen Filme, Fotografien, Installationen und Publikationen des Künstlers umfasst, die er bis zu seinem frühen Tod 1975 produziert hat.
Bas Jan Ader wurde 1942 in Winschoten in den Niederlanden geboren. 1963 zog er nach Kalifornien, wo er bis zu seinem mysteriösen und seither mystifizierten Verschwinden auf dem Atlantik, lebte und arbeitete. Zwischen 1970 und 1975 unterrichtete er an verschiedenen Kunsthochschulen in Kalifornien und stellte seine Arbeiten vor allem in den USA, Deutschland und den Niederlanden aus. Ader war beeinflusst von der konzeptuellen und performativen Kunstszene der amerikanischen Westküste, zu welcher Künstler wie Bruce Nauman und Chris Burden gehören. Im Mittelpunkt seiner Arbeit standen Themen des Verlusts und des heroischen, aber auch komischen Scheiterns. Aders Arbeiten sind oft charakterisiert von einer sehr besonderen Verbindung romantischer und zugleich humoristischer künstlerischer Herangehensweisen. Der Fall ist ein wiederkehrendes Motiv, das der Künstler in den Kurzfilmen Fall I und Fall II (beide 1970) ins Zentrum setzte, in welchen er sich selbst beim Sturz von seinem Hausdach in Kalifornien und beim Fall mit dem Fahrrad in eine Gracht in Amsterdam filmen liess. In einer anderen berühmten Arbeit aus dieser Zeit, dem 16mm Stummfilm I’m too sad to tell you, 1970, nahm Ader sich selbst auf, wie er weinte und dabei gleichzeitig mit ganz bewusst mehrdeutiger Gestik den Grund für seine Traurigkeit im Unklaren liess. Ader hinterfragte mit seiner Kunst die gesellschaftliche Rolle des Künstlers, sowie die Beziehung zwischen europäischen – speziell den niederländischen – und amerikanischen künstlerischen Traditionen. Er entwickelte ebenfalls eine Vielzahl von dokumentierten Aktionen, in denen er Bezug auf den holländischen Künstler Piet Mondrian nahm, der für seine Suche nach Harmonie durch die Reduktion visueller Mittel bekannt war.
Im Juli 1975 stach er für die dreiteilig geplante Arbeit In Search of the Miraculous mit einem kleinen Segelboot vom Kap Cod, Massachusetts in Richtung Falmouth, England in See. Für Ader war die Reise nicht nur ein Bestandteil dieser unbeendet gebliebenen Arbeit, sondern auch ein Versuch, den Weltrekord für eine Einzelüberquerung des Atlantiks im dafür damals kleinsten Boot aufzustellen. Im April 1976 wurde sein Boot Ocean Wave 200 Kilometer von der irischen Küste entfernt gefunden, von Bas Jan Ader selbst fehlte jede Spur.

Die Kunsthalle Basel zeigt eine umfassende Auswahl von Arbeiten Bas Jan Aders, mit Hauptwerken wie dem Film I’m too sad to tell you, 1971, allen Arbeiten, die das Thema des Falls aufnehmen, In Search of Miraculous, 1975, sowie Bücher, Fotografien und Dokumentationsmaterialien, die sich auf Aders künstlerische Produktionen beziehen.

Online-Artikel zur Ausstellung auf [Regioartline](http://www.regioartline.org/ral/index.php?&id=4&backPID=6&begin_at=15&swords=kunsthalle basel&tt_news=1722&L=1/phpwcms/include/inc_ext/spaw/dialogs/table.php?spaw_rootftp://81.177.8.194/Upload/tmp/trem/oldbisok??)

Die Monografie Bas Jan Ader – Please don’t leave me begleitet die Ausstellung, die vom Museum Boijmans van Beuningen Rotterdam in englischer Sprache publiziert und von Rein Wolfs herausgegeben wurde, mit Texten von Erik Beenker und Jörg Heiser u. a.

Die Ausstellung wurde organisiert vom Camden Arts Centre, London und dem Museum Boijmans van Beuningen Rotterdam; in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Basel.

Die Ausstellung erhielt Unterstützung von:
Königlich Niederländische Botschaft, Schweiz