Filmabend im Zusammenhang mit der Ausstellung von Hannes Schüpbach

Begleitend zu seiner Ausstellung in der Kunsthalle Basel hat Hannes Schüpbach drei Filme ausgewählt. Diese werden in den folgenden Texten von ihm selbst beschrieben und er macht in diesen den Zusammenhang zu Aspekten seiner eigenen Filme deutlich — der Repräsentation von Zeit und Bewegung sowie den komplexen Prozessen von Erleben und Erinnern.

Kenneth Anger
Puce Moment
1949, 16mm, Farbe, Ton, 6′.
Courtesy Canyon Cinema

«Kenneth Anger wendet Verfahren aus der Zeit des Stummfilms an: in den graziösen langsamen Bewegungen oder in Bildern mit einer leichten Unschärfe, etwa wenn die „Diva“ ihr Parfüm aufträgt. Das Bild wirkt plastisch und verströmt nahezu olfaktorische Qualitäten – in leichter Distanz, greifbar nur für das Auge. Die Stoffe der herrlichen Gewänder tanzen vorüber als wären sie lebendig, Oberflächen von schimmernder Schönheit. Die künstliche Farbgebung dieses Filmes präsentiert eine reichhaltige Varietät, weit über die Wirklichkeit hinaus, so als beschreibe sie die Wahrnehmung eines erregbaren Geistes, der sich in ihr verlieren will.»

Bruce Baillie
Valentin de las Sierras
1968, 16mm, Farbe, Ton, 10′.
Courtesy Canyon Cinema

«Bei Bruce Baillie taucht die Textur eines Pferderückens auf, sein Sinn für Körperlichkeit in Bewegung durchzieht den gesamten Film. Die kurzen, streifenden Begegnungen werden wertvoll durch eben dieses Flüchtige und durch ihre Offenheit für eine wundersame Schönheit des Moments.»

Peter Hutton
Images of Asian Music (A Diary from Life 1973-1974)
1973-1974, 16mm, s/w, ohne Ton, 29′.
Courtesy Canyon Cinema

«Peter Huttons Sinn für Zeitspannen geht tief, die Art und Zeit seines Beobachtens bringen eine menschliche Präsenz hinter der Kamera zum Ausdruck. Seine Bildfolge scheint dabei nirgendwo hinzuführen, kann uns aber dennoch in ihre schwebende Bewegung aufnehmen, nicht nur über die Wellen eines Flusses oder der See, sondern indem wir mit der Zeit und der Existenz des Gesehenen und desjenigen der sieht mitgehen.»

Ort: STADTKINO BASEL
Eintritt: CHF 12.- /Mitglieder des Basler Kunstvereins: CHF 6.-
Im Anschluss Bar.